Unterschied Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose
Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose – so landen nur die „guten“ Blätter im Körbchen
Bärlauch gehört im Frühjahr in jede Kräuterküche, denn mit seinem scharf-würzigen Geschmack verleiht er verschiedensten Gerichten eine spezielle Note. Der auch „Waldknoblauch“ genannte Bärlauch ist außerdem nicht nur lecker, sondern auch gesund. Mit viel Vitamin C, Kalium und Eisen verfeinert er Gerichte so nicht nur geschmacklich, sondern liefert wichtige Nährstoffe.Daher begegnet man in der Bärlauchsaison vermehrt Sammlern in den heimischen Wäldern.
Allerdings ist hier durchaus Vorsicht geboten, denn die schmackhaften und gesunden Blätter des Bärlauchs haben gleich mehrere Doppelgänger, die sich ebenfalls in unseren Wäldern heimisch fühlen, allerdings für den Menschen giftig sind.
Wer Bärlauch auf eigene Faust sammeln möchte, sollte daher unbedingt genau wissen, worauf er achten muss. Denn die zum Verwechseln ähnlichen Blätter des giftigen Maiglöckchens und das Grün der noch gefährlicheren Herbstzeitlosen sind keinesfalls zum Verzehr geeignet, ähneln dem schmackhaften Bärlauch jedoch sehr.
Vorsicht vor Herbstzeitlose und Maiglöckchen
Die Folgen sind Magen-Darm-Beschwerden, die nach wenigen Stunden auftreten. Diese können nach wenigen Tagen sogar bis zum Tod führen.
Maiglöckchen wiederum sorgen vor allem für Übelkeit, Erbrechen und Durchfall und können den Herzschlag stark in die Höhe treiben. Diese Vergiftungserscheinungen können für den an sich gesunden Menschen relativ glimpflich ausgehen, doch je nach Menge und Dauer der versehentlichen Einnahme, können vor allem vorbelastete Menschen schwerwiegende Probleme bekommen.
Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose: Die Unterschiede
Wer gerne durch die Wälder streift, um Bärlauch zu sammeln, sollte die Unterschiede der schmackhaften Pflanze zu ihren giftigen Doppelgängern kennen.Auf den ersten Blick sind die Blätter der drei Pflanzen durchaus leicht zu verwechseln ( siehe Abbildung).
Dennoch gibt es Unterschiede, auf die der ambitionierte Sammler achten sollte.
Die Jahreszeit kann bei der Einordnung helfen: Wer früh dran ist, trifft im Wald höchstwahrscheinlich ausschließlich auf Bärlauch. Denn dieser beginnt bereits im März und April mit dem Blätterwachstum, während Herbstzeitlose und Maiglöckchen in der Regel etwas später dran sind.
Eine Garantie, im März nicht doch auch auf die ungenießbaren Pflanzen zu treffen, gibt es allerdings nicht. Daher sollte beim Sammeln genauer hingeschaut werden. Blätter und Stil der Pflanzen weisen nämlich gut erkennbare Unterschiede auf.
Bärlauch, Maiglöckchen und Herbstzeitlose: Die Unterschiede bildlich am Beispiel der Blätter erklärt
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Bärlauch entwickelt so zum Beispiel lediglich ein Blatt pro Stil, wobei dieser lang und dünn direkt aus dem Boden wächst. Dabei stehen die Bärlauchpflanzen in dichten Gruppen beieinander.
Die Herbstzeitlose wiederum weist in der Regel drei Blätter auf, die umeinandergewickelt sind. Hier wachsen die Blätter also nicht einzeln wie beim Bärlauch und erinnern etwas an Tulpenblätter. Außerdem ist hier kein deutlicher Stil zu erkennen. Maiglöckchen erinnern hier eher an die Herbstzeitlosen, weisen allerdings meist zwei Blätter auf, deren Stil von einer rötlichen Blattscheide umschlossen ist.
Die Blattfarbe kann dem geübten Sammler ebenfalls weiterhelfen: Bärlauchblätter sind lindgrün, die Oberfläche glänzend, während die Unterseite eher matt wirkt. Zudem sind die Blätter eher weich und oft nach unten umgerollt. Die Blätter der Herbstzeitlose sind dagegen schmaler und glänzen auf beiden Seiten. Auch sind sie griffiger und fester, als die des Bärlauch.
Maiglöckchenblätter sind dagegen eher blaugrün, die Unterseite hellgrün glänzend. Auch sie sind griffiger als die weichen Bärlauchblätter.
Die Blüten der drei Pflanzen können ebenfalls beim Unterscheiden helfen. Der Bärlauch blüht mit weißen, sternchenförmigen Blüten, während die Herbstzeitlose blassrosa bis violette Blüten entwickelt, die nur selten weiß werden. Maiglöckchen entwickeln ebenfalls weiße, allerdings signifikant übereinander aufgereihte Blüten.
Ein klares Indiz, um die drei Pflanzen auseinanderhalten zu können, ist der Geruch. Während Bärlauch sehr charakteristisch nach Knoblauch duftet, weisen Herbstzeitlose und Maiglöckchen keinen Knoblauchgeruch auf und riechen eher bitter und herb. Um sicher zu gehen, empfehlen Experten daher, sich vor allem auf den Geruchstest zu verlassen: Hierzu wird ein Blatt der Pflanze zwischen den Fingern verrieben und geprüft, ob der charakteristische Bärlauchgeruch wahrnehmbar ist. Steigt dem Sammler kein entsprechend eindeutiger Geruch in die Nase: Finger weg!
Wenn die Bärlauch-Jagd erfolgreich war: So lässt sich Bärlauch verwenden
Auch Nudeln und Knödel müssen nicht ohne Bärlauch auskommen und werden durch die grüne Waldpflanze zu einem besonderen Highlight.