Wird im Judentum das Weihnachtsfest gefeiert?
Kein Weihnachten im Judentum?
Während in christlichen Haushalten das Weihnachtsfest zelebriert wird, feiern jüdische Menschen das sogenannte Chanukka-Fest, welches auch Lichtfest genannt wird.Aus theologischer Sicht haben diese beiden Feste nichts gemeinsam, wenn man davon absieht, dass sie gegebenenfalls auf den gleichen Zeitraum fallen können.
Das Weihnachtsfest gehört zu den von den Christen eingeführten Feiertagen und hat daher für gläubige Juden keine Bedeutung.
Chanukka: hebräisch für „Einweihung“
Das Chanukka-Fest blickt auf eine lange Tradition zurück. Es geht auf die Befreiung Jerusalems aus der damals syrischen Vorherrschaft zurück. Vor mehr als 2100 Jahren, im Jahr 164 vor Christus, während der zerstörte Tempel nach der Rückeroberung Jerusalems erneut geweiht wurde, trug sich das sogenannte „Ölwunder“ zu. Der Tempelleuchter enthielt für lediglich einen Tag genügend Öl – damals jedoch brannte das Licht acht Tage lang.Auf dieser wunderlichen Beobachtung beruht auch die Tradition des achtarmigen Chanukka-Leuchters.
Das Chanukka-Fest fällt dabei jedes Jahr auf den Zeitraum zwischen dem 27. November und dem 27. Dezember und dauert über acht Tage an.
Mit dem weihnachtlichen Rummel und dem Fest an sich können Juden in aller Regel nicht viel anfangen. Gefeiert wird das christliche Fest daher nicht.
Mit der Geburt Jesu und den sonstigen Hintergründen der christlichen Weihnachtstradition hat der jüdische Glaube nur wenig Berührungspunkte. Trotzdem wird bei jüdischen Familien in Deutschland häufig ein Weihnachtsfest zelebriert, das aber in aller Regel weniger pompös ausfällt, als bei Christen.
Hauptsächlich ist das auf die äußeren Einflüsse, wie etwa den omnipräsenten Weihnachtsmann und die typisch deutsche vorweihnachtlichen Traditionen wie Weihnachtsmärkte und ähnliches zurückzuführen. Insbesondere für die Kinder verzichten viele Juden daher nicht vollkommen auf Weihnachten.
So entstand vor einiger Zeit die recht neumodische Idee des Weihnukka-Festes. Dieses vereint beide Anlässe miteinander, so dass sie gemeinsam gefeiert werden können, ohne einer Religion den Vorzug geben zu müssen.