Weihnachtsgeschichte 2013: Teil 3
Erfolgreicher Weihnachtsbaumverkauf
Nach ein paar Einsätzen auf dem Tannenbaummarkt seines Onkels hatte Christian die Arbeit im Griff. Die Bäume packte er wie nebenher ein, er plauderte mit den Kunden, zeigte ihnen besonders schöne Exemplare und hatte alle Preise im Kopf.Den mürrischen Onkel beachtete kaum einer.
Auch die Freunde kamen immer öfter, aber statt der befürchteten Hänseleien spürte Christian ihre Bewunderung. Offenbar beneideten sie ihn noch mehr als Lars, der einen einträglichen Nebenjob als Werbezeitschriftenverteiler hatte.
Der Gipfel war der Besuch von Katja, der absoluten Klassen-Queen. Gemeinsam suchten sie den schönsten Weihnachtsbaum für ihre Familie aus.
Christian stellt ihn am Eingang des Tannenbaummarktes auf und hängte ein großes Schild daran: "Verkauft!" Katja malte sogar noch einen Smiley darunter.
"Die schönen Bäume müssen nach hinten", grummelte Onkel Günter, "erst müssen die dürren weg."
"Falsch", antwortete Christian, und erschrak ein bisschen darüber, dass er dem Onkel widersprach.
Aber er setzte mutig fort: "Wenn die Leute am Eingang keine schönen Bäume sehen, gehen sie gleich wieder."
"Soso", murmelte Onkel Günter, "aber dann mach wenigstens das 'Verkauft-Schild' dran. Das ist eine gute Idee."
Christian war baff: sein Onkel, der immer andere belehrte, hörte auf ihn, den vierzehnjährigen Jungen!
Da nun alle seine Freunde ebenfalls den schönsten Tannenbaum für ihre Familien haben wollten, machte Christian ihm gleich den nächsten Vorschlag: "Wenn Du meinen Freunden einen Baum schenkst, verteilen sie auch zehntausend Werbezettel für unseren Tannenbaummarkt."
Onkel Günter blickte seinen Neffen so lange an, wie noch niemals zuvor. Christian befürchtete, nun doch zu weit gegangen zu sein. Schließlich war der Geiz seines Onkels sprichwörtlich.
Aber der fragte nur: "Und wo kriege ich die Werbezettel her?"
"Das ist kein Ding", Christian plumpste ein Stein vom Herzen, "da setze ich am PC ein Muster und lasse es online drucken."
"Du kannst die Auflage gleich verdoppeln", ließ sich Lars vernehmen, der zu dem Gespräch hinzu gekommen war, "zehntausend kann ich auf meiner Tour auch mitnehmen. Aber...", er wandte sich an den Onkel, "... da müssen Sie auf den Baum schon noch ein bisschen was drauflegen".
Onkel Günter kratzte sich bedächtig am Ohr. "Ihr seid ja ausgebufft wie die Profis. Ok, auf Profis sollte man ja schließlich auch hören."
Nach zwei Wochen musste Onkel Günter noch einmal den gesamten Baumbestand nachordern. Ihr Tannenbaummarkt verkaufte so viel, dass an den Wochenenden sogar noch der eine oder andere Freund von Christian mit aushelfen musste.
"Ohne dich wäre ich total aufgeschmissen", sagte Onkel Günter, und er ahnte nicht, wie stolz er seinen Neffen mit diesem Lob machte.
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