Kunstwerke als alternative Geldanlage?
Ist Kunst ein lohnendes Investitionsobjekt?
In Zeiten niedriger Zinsen oder Nervosität an der Börse zieht es immer mehr Anleger zu Sachwerten. Neben Immobilien, Aktien und Edelmetallen gehören auch Kunstgegenstände in diese Rubrik.Allerdings sollte beim Kauf von Kunst als Anlageform einiges beachtet werden. Lohnt sich die Investition in Kunst auch für den Laien?
Allgemeines zu Kunst als Anlageform
Kunst kann in vielfältiger Weise als Anlageobjekt dienen. In Form von Gemälden, Fotografien und Bildbänden genauso wie als Skulptur, Holzschnitzereien und ähnlichen plastischen Kunstgegenständen. Zunächst einmal muss darauf hingewiesen werden, dass die Wertsteigerung bei Kunst sich meist im Laufe vieler Jahre oder Jahrzehnte vollzieht.Es kann auch passieren, dass ein bestimmter Künstler lange Zeit überhaupt nicht gefragt ist und dann plötzlich wieder in Mode kommt. Kunstgegenstände müssen nicht zwangsläufig im Wert steigen.
Auch das Gegenteil kann der Fall sein, denn der Zeitgeschmack befindet sich ständig im Wandel.
Ebenso sollte der Platzbedarf nicht unterschätzt werden. Ein Gemälde kann man nicht wie einen Goldbarren im Garten vergraben und für einen Safe ist es oftmals zu groß.
Geringe Anfangsinvestition – der Kauf von unbekannten Künstlern
Es gibt und gab zu jeder Zeit eine große Zahl junger Künstler und die meisten von ihnen bleiben leider für immer der Öffentlichkeit verborgen. Einen schönen Nebeneffekt hat es allerdings, Kunst von unbekannten Künstlern zu kaufen. Man kann sich für relativ wenig Geld die Wohnung mit schönen Kunstwerken vollstellen und die Künstler haben auch etwas davon.
Teuer und dennoch kein Erfolgsrezept – der Kauf von bekannten Künstlern
Wer sichergehen will, ein Kunstobjekt mit hohem Wert in sein Portfolio aufzunehmen, der muss auch entsprechend viel bezahlen. Die Gemälde der gängigen Impressionisten wie Monet, Renoir und Sisley erzielen heute Rekordpreise. Einige bekannte Monet-Gemälde haben unlängst den Besitzer gewechselt, zu Preisen zwischen 50 und 100 Millionen Dollar. Dies mag nach einer sicheren Geldanlage klingen.Dennoch kann niemand wissen, wieviel ein Monet in 20 oder 50 Jahren wert sein wird. Ob die Preisexplosion, die bei Kunstwerken des späten 19. und frühen 20. Jahrhundert in den 1980er und 1990er Jahren eingesetzt hat, noch weitere Jahrzehnte anhalten wird, ist sicher möglich, aber nicht garantiert.
Es darf nicht vergessen werden, dass zum Beispiel die ehemals sehr gefragte Kunst aus der Zeit der Romantik, welche sich im ausgehenden 19. Jahrhundert großer Beliebtheit erfreute, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kaum noch gefragt war und als altmodisch galt. Zeiten ändern sich nunmal.
Eine große Gefahr für unerfahrene Sammler stellen zudem die Fälschungen dar, welche mit dem Bekanntheitsgrad eines Künstlers exponentiell steigen.
Fazit zum Kauf von Kunst als Anlageform
Wer auf Rendite aus ist, für den stellen ein ETF oder Aktien eine bessere Anlagemöglichkeit dar. Kunstobjekte als Geldanlage sind alles andere als ein sicherer Hafen. Wer nicht gerade Kunstkenner oder Kunsthistoriker ist, sollte besser davon absehen oder sich zumindest die Risiken vor Augen führen.Ein hoher Einkaufspreis garantiert noch keine Wertsteigerung, wenn auch diese in der nächsten Zeit bei den bekannten Namen sicherlich möglich ist.
Fälschungen stellen eine ständige Gefahr dar. Zudem ist die Aufbewahrung deutlich aufwendiger als beispielsweise bei Edelmetallen. Kunst von unbekannten Künstlern stellt dagegen kein hohes Investitionsrisiko dar und mit etwas Glück kann sich eine Wertsteigerung ergeben.
Ideale Gelegenheiten zum Kauf solcher Kunstwerke sind Vernissagen, die regelmäßig in den Künstlervierteln großer Städte stattfinden. Kunstwerke bekannterer Künstler gibt es dagegen in Galerien oder auf Auktionen.
Tipp: Auch hochwertige Bildbände können ihren Wert vervielfachen, vor allem wenn die Auflage nur sehr gering ist.