Sind Hummeln eigentlich gefährlich?
Possierliche Brummer kündigen den Frühling an: Die Hummeln
Wenn sich der Frühling ankündigt gehören Hummeln zu den ersten Tierchen, die summend und brummend ihre Runden durch unsere Gärten drehen, um sich nach den ersten Blüten umzusehen. Die pelzigen kleinen Gartenbewohner gehören zu den Wildbienen und sind, entgegen eines weit verbreiteten Irrglaubens, zwar relativ laut, jedoch äußerst friedliebend.Im Gegensatz zur „klassischen“ Honigbiene sind Hummeln weniger empfindlich was Kälte und Regen angeht und fliegen daher auch bei weniger schönem Wetter. Sie erfüllen einen sehr wichtigen Job, indem sie unzählige Pflanzen bestäuben und zählen daher zu den wichtigsten tierischen Naturpflegern.
Dennoch sind die fleißigen Brummer vom Aussterben bedroht. In Deutschland sind derzeit 36 Hummelarten bekannt, von denen bereits sechzehn aktuell auf der Roten Liste stehen. Manche Hummelarten sind in verschiedenen Regionen sogar schon vollkommen ausgestorben.
Die Hummel lebt, ähnlich der Biene, in einer sozialen Gemeinschaft. Zwischen 50 und 600 Tiere arbeiten einen Sommer lang zusammen, um ihre Königinnen und Jungköniginnen mit Nahrung zu versorgen. Doch lediglich die begatteten Jungköniginnen überwintern und gründen im Folgejahr eine neue Kolonie.
Diese suchen im Frühjahr nach einem geeigneten Nistplatz und gehören damit zu den ersten Hummeln, die uns schon etwa im März im Garten begegnen.
Kann die Hummel stechen und wie gefährlich ist ihr Gift?
Bild einer fleißigen Hummel, die gerade ein Blüte anfliegt.
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Tatsächlich kann die Hummel durchaus stechen, auch wenn oftmals das Gegenteil behautet wird. Die Hummeln verfügen über einen Stachel, den sie zur Verteidigung einsetzen können, der allerdings nur schwach ausgebildet ist.
Hummeln greifen außerdem nicht auf aggressive Weise an: Sie warnen ihr Gegenüber vorab durch lautes Brummen oder können, wenn sie beispielsweise festgehalten werden, auch zubeißen.
Mit dem Stechen tut sich die Hummel allerdings schwer: Sie ist zu schwach, um ihren Stachel selbst durch die menschliche Haut zu stechen.
Außerdem hat der Stachel im Gegensatz zu dem der Honigbiene keinen Widerhaken, bleibt also nicht in der Haut stecken. Während die Biene daher stirbt, nachdem sie ihren Stachel verloren hat, kann die Hummel auch nach einem Stich überleben.
Das Gift der Hummel kann durchaus schmerzhaft sein. Abhilfe schafft Kühlung und entsprechende Salben aus der Apotheke. Prinzipiell sticht die Hummel allerdings nur im Notfall und sucht lieber das Weite, statt sich auf körperlicher Ebene mit dem „Feind“ auseinander zu setzen. Werden wir dennoch gestochen, ist dieser Stich selten wirklich gefährlich.
Angst brauchen wir vor den süßen „Plüschbrummern“ daher nicht zu haben.