Was passiert eigentlich mit der Erde aus einem Wühlmaustunnel?

Veröffentlicht: 10. September 2023 von
Wühlmäuse hinterlassen in der Regel keine Erdhaufen. Doch wohin kommt die Erde? Hier gehen wir der Sache auf den Grund.

typische Wühlmauslöcher
Zwei Wühlmauslöcher im Garten

Wühlmäuse im Garten

Wühlmäuse im eigenen Garten sind unter Umständen ein Ärgernis. Nicht nur, dass die Tierchen das liebevoll gepflegt Gemüse fast schon heimtückisch von unten her anfressen – sie sorgen zudem auch für hässliche Hügel und unangenehme Stolperfallen.
Der klassische Wühlmausgang findet sich etwa fünf Zentimeter unter der Erdoberfläche. Durchschnittlich 50 Meter Wühlmausgang können sich so durch den Garten schlängeln. Auch Gänge mit bis zu 100 Metern Länge sind möglich.
Damit die Wühlmaus ausreichend Platz hat, sind die Gänge in der Regel um die fünf Zentimeter breit und fein säuberlich von Wurzeln und anderem störendem befreit. Diese Gänge führen dann von Vorratskammer zu Vorratskammer, in denen die Tiere Wurzeln, Gemüse und Knollen lagern.

Wühlmaus
Wühlmaus schaut aus ihrem Loch raus
David - stock.adobe.com / 417095401

Tapfere Gängebauer – doch wohin mit dem „Bauschutt“?

Damit diese Gänge immer gut begehbar bleiben, gilt es, eine beachtliche Menge Erde, Wurzeln, Steine und anderer Dinge, die der Maus im Weg sind, zu entsorgen.

Hier bedient sie sich einer ähnlichen Taktik wie der Maulwurf und schafft überschüssiges einfach nach draußen. Während der Maulwurf jedoch erstaunlich akkurate Hügel daraus macht, hat die Wühlmaus die Angewohnheit, Teile dieses „Bauschutt“ von den Eingängen ihrer Höhlen wegzuschaffen. Zwar hinterlässt die Wühlmaus auch kleinere Hügel, die jedoch weniger auffällig sind als die des Maulwurfs.

Es wird davon ausgegangen, dass die Wühlmaus auf diese Weise versucht, möglichst wenig Aufmerksamkeit von Fressfeinden auf ihre Tunnelausgänge zu lenken. So möchten die Tiere vermutlich verhindern, dass zum Beispiel Greifvögel oder Füchse und Katzen vor ihren Bauten lauern.

Daher wird ein Teil der Erde, Wurzeln und Pflanzenreste, die beim Tunnelbau anfallen, weiter weg vom Tunneleingang abgelegt, so dass kein verräterischer Haufen entsteht.

Wenn wenig Müll anfällt, gibt es wenig zu entsorgen

Dabei handelt es sich aber vor allem um meine Vermutung. Teile der Erde verwendet die Wühlmaus im Übrigen auch, um Schäden im Tunnel auszubessern. Da die Wühlmaus allerdings insbesondere dort ihre Gänge legt, wo das Futter nicht weit entfernt ist, fällt bei ihr auch schlichtweg nicht so viel Erde an, wie etwa beim Maulwurf. Denn die Erde, die etwa unter Blumen- oder Gemüsebeeten ausgegraben wird, enthält oft größere Mengen von Wurzeln. Diese werden von der Wühlmaus gefressen, so dass sie schon mal nicht mehr aus dem Bau geschafft werden müssen.

Um den Bau einer Wühlmaus zu finden, ist daher ein wenig mehr Aufmerksamkeit gefragt als etwa beim Maulwurf, dessen Hügel in aller Regel kaum zu übersehen sind.

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