Die fünf verrücktesten Bräuche in Spanien
5. Weinschlacht von Rioja
Rioja ist eine weltbekannte Weinregion im Süden von Spanien. Die kleine beschauliche Ort verwandelt sich, um ihren Wein zu feiern und den Schutzheiligen San Pedro an seinem Tag zu ehren, am 29. Juni in eine verrückte Party.Während der Tag ganz ruhig mit einer Messe in der Kirche beginnt, treten am Nachmittag die Teilnehmer des Festes in zwei Gruppen gegeneinander an und bespritzen und übergießen sich gegenseitig mit Rotwein (spanisch: vino tinto).
Bei dieser Schlacht bleibt im wahrsten Sinne des Wortes kein Auge trocken. Die Teilnehmer schützen sich deshalb mit Taucher- und Sonnenbrillen und bewaffnen sich mit Eimern oder Wasserpistolen.
Ob es am Ende einen Sieger gibt, ist hier eher nebensächlich.
4. Tomatina - die Tomatenschlacht von Buñol
Am letzten Mittwoch im August verwandelt sich die Innenstadt von Buñol in ein rotes Schlachtfeld: Die Teilnehmer an der Tomatina bewerfen sich gegenseitig mit überreifen, roten Tomaten insbesondere aus der Region.Touristen aus der ganzen Welt strömen zur Tomatina nach Spanien und bewerfen sich ohne die Zuhilfenahme von (möglicherweise gefährlichen) Gegenständen mit Tomaten, die die Organisatoren tonnenweise in die Straßen von Buñol von LKWs abladen.
Die eigentliche Tomaten-Schlacht beginnt gegen 11:00 Uhr morgens und findet größtenteils auf dem Plaza del Pueblo in der Innenstadt von Buñol statt.
Sie dauert nur eine Stunde und verlangt von den Teilnehmern und Organisatoren folgenden Ehrenkodex:
- Tomaten müssen vor dem Werfen in der Hand zerdrückt werden, um sicherzustellen, dass der "Gegener" nicht verletzt wird.
- Die Lieferanten dürfen nur überreife Tomaten liefern, die sich zum einen natürlich schlecht verkaufen lassen und zum anderen das Verletzungsrisiko möglichst gering halten.
- Sobald die Schlacht beendet ist, werden keinerlei Tomaten mehr geworfen.
- Nach der Schlacht können sich die Teilnehmer in öffentlichen Duschen reinigen bzw. werden von den Einheimischen beispielsweise per Gartenschlauch von den Tomatenresten gereinigt.
- Es gehört zum guten Ton, dass auch die meist ausländischen Teilnehmer nach der Schlacht beim Aufräumen helfen.
Buñol ist im Übrigen eine kleine Stadt im Südwesten von Spanien in der Nähe von Valentia. Die Tomatina fand erstmalig 1940 statt. Im Gegensatz zu anderen Bräuchen in Spanien hat sie keinerlei religiöse oder gesellschaftliche Hintergründe. Sie wird rein mit "Spaß" begründet und ist heute zweifelsohne ein Grund für Tourismus in der Stadt.
3. Teufelssprung in Castrillo de Murcia
Im kleinen spanischen Dorf Castrillo de Murcia in der kastilischen Provinz Burgos wird am ersten Sonntag nach Fronleichnam der "Teufelssprung" (originale spanische Bezeichnung "El Colacho", also der Teufel) gefeiert.Das Fest wird seit 1620 gefeiert und hat seinen Ursprung in religösen Riten.
Während der Festlichkeiten springt ein als Teufel verkleideter Mann über mehrere Matratzen. Auf den Matratzen wurden zuvor kleine Babys von ihren Müttern und Vätern abgelegt, die damit hoffen, dass die Kinder durch den überlebten Teufelssprung vor Unheil und Krankheit geschützt werden.
Im Anschluss an diesen Sprung werden die Kinder vom Bischof von Burgos gesegnet. Insgesamt betrachtet handelt es sich als um eine Art Taufe und zweifelsohne auch Mutprobe für die Eltern, die ihre Liebsten dort auf einer Matratze ablegen.
2. Die Sarg-Prozession in As Neves
Doch das ist nicht der Fall!
Vielmehr feiern die Einheimischen den Tag der Heiligen Martha von Bethanien. Sie war die Schwester von Lazarus, der laut Bibel wenige Tage nach seinem Tod, von Jesus wieder zum Leben erweckt wurde.
Eben dieses "Auferstehen von den Toden" soll an diesem Tag gefeiert werden. In den Särgen, die ein Stück durch das Dorf getragen werden, befinden sich Menschen, welche im entsprechenden Jahr aufgrund Krankheit oder Unfall fast gestorben sind und wieder gesund geworden sind.
Sie sind also dem Sarg gerade noch entkommen und sind daher logischerweise heilfroh, wenn sie nach der Prozession wieder aus dem Sarg steigen können.
1. Sanfermines - Die Stierhatz in Pamplona
Seit 1591 wird alljährlich die Sanfermines in Pamplona gefiert. Das Fest findet vom 06. bis 14. Juli statt und ist insbesondere aufgrund des Stierlaufs durch die Straßen weltbekannt.
Der Encierro, wie die Stierhatz bzw, der Stierlauf auch genannt wird, findet während der Festlichkeiten täglich ab 08:00 Uhr statt und dauert rund 3 Minuten.
Sie besteht aus einer aus tierschutzrechtlichen Gründen sehr skeptisch zu sehenden Hatz von Kampfstieren durch die Altstadt von Pamplona. Die Hatz beginnt rund 825 Meter von der Stierkampfarena entfernt und setzt sich als Ziel das Einfangen bzw. Treiben der Stiere hin zur Arena.
An der Hatz nehmen sechs Stiere und mehrere Ochsen teil, die auf die Stiere beruhigend wirken sollen. Daneben nehmen mehrere Hundert Menschen direkt oder indirekt teil, die heutzutage von überall auf der Welt kommen können.
Aufgrund der hohen Teilnehmerzahlen steigt das Verletzungsrisiko immer mehr an. Seit 1900 verstarben leider auch schon über 15 menschliche Teilnehmer bei der Hatz.
Sobald die Tiere in die Arena getrieben wurden, müssen Sie sich innerhalb von 10 Stunden nach alter Tradition einem Todeskampf mit den Matadoren stellen.
Grob zusammengefasst werden während des Sanfermines am Morgen die Stiere in die Arena getrieben, wo sie am Abend in einem Stierkampf getötet werden.
Sie halten das alles für gewöhnungsbedürftig? Das ist durchaus berechtigt. Im Gegensatz zu den Bräuchen in Österreich oder Deutschland, sind die Bräuche in Spanien durchaus sehr verrückt!