Warum Atomkraft gar nicht so gut ist...
Atomkraft – umweltfreundliche Lösung oder langfristige Katastrophe?
Atomkraft wird von vielen Ländern nach wie vor als vielversprechende Alternative zu fossilen Brennstoffen gehandelt. Doch kaum ein Thema ist gerade in Zeiten der Klimawandel-Diskussionen so umstritten, wie der Energiegewinn durch Atomkraftwerke. Sicherheit und Umweltfreundlichkeit sind dabei zwei der am heißesten diskutierten Aspekte, welche den Eindruck, die Atomkraft sei eine besonders nachhaltige Variante der Energiegewinnung, ganz klar verblassen werden lassen.
Atomkraft – ja, bitte oder doch nein, danke?
Doch nur auf den ersten Blick. Denn betrachten wir das deutlichste „Kontra“-Argument zum Thema Atomkraft, muss dieser Aspekt aus einem neuen Blickwinkel betrachtet werden.
Denn: Der wohl triftigste Nachteil der Atomkraft schlägt wohl annähernd jedes Pro-Argument, das für die Atomkraft spricht ist die radioaktive Strahlung, die etwa dann austreten kann, wenn etwa ein Unfall oder ein Schaden im Kraftwerk entsteht, ist sowohl für den Menschen als auch für die Umwelt überaus gefährlich – denken wir nur an die Katastrophe 1986 in Tschernobyl oder auch in Fukushima im Jahr 2011.
Doch nicht nur diese furchtbaren und folgenschweren Unfälle sind ein klares Gegenargument zur Atomkraft. Ein wirklich großes, globales Problem, für das es nach wie vor keine effektive und langfristig zufriedenstellende Lösung gibt, ist das Thema Atommüll.
Was ist Atommüll eigentlich?
Wohin also mit dem Müll, der sich schlussendlich schlichtweg nicht vernichten (verbrennen etc.) lässt?
Ein besonderes Problem ist zudem, dass dieser radioaktive Müll für eine überaus lange Zeit gefährlich bleibt. Hier wird über die sogenannte Halbwertszeit gesprochen, die bezeichnet, wie lange die Hälfte (!) der Atome des radioaktiven Stoffes brauchen, um zu zerfallen – sprich, bis der Stoff nur noch die halbe Radioaktivität aufweist.
Während wir hier beispielsweise bei Plutonium-239 von einer Halbwertszeit von etwa 24100 Jahren sprechen, benötigt etwa Neptunium-237 (ein Nebenprodukt in Kernreaktoren) 2,1 Millionen Jahre, um etwa 50 Prozent seiner Radioaktivität abzubauen. Und auch dann noch ist die Gefahr der Stoffe nicht zu unterschätzen.
Topschlagargument gegen Atomkraft: Wohin mit dem Müll?
Eine Frage, die nicht nur Deutschland, sondern vielmehr die ganze Welt umtreibt, ist die Entsorgung des Atommülls. Tatsache ist, dass es bislang weltweit kein einziges sicheres Endlager für hochradioaktive Abfälle gibt.Während manche Länder aktiv auf der Suche nach Lösungen sind (dabei jedoch mehr als schleppend vorankommen), ignorieren einige Betreiberstaaten das Problem der Atommüllentsorgung nach wie vor. So sucht beispielsweise Deutschland bereits seit Jahrzehnten nach einem Endlager, welches den Müll für mind. 1 Million Jahre sicher aufnehmen kann.
So oder so – eine Lösung scheint bis heute nicht in Sicht.
Die Alternative: Erneuerbare Energien
Strom und Wärme aus sogenannten regenerativen Quellen beziehen, dabei kaum Emissionen generieren und die Umwelt effektiv schonen. All das ist möglich – mit der Hilfe natürlicher Energiequellen wie etwa dem Wind oder der Sonne.
Im Gegensatz zu Energiegewinnung durch fossile Quellen oder nukleare Brennstoffe sind regenerative Quellen unerschöpflich – daher die Bezeichnung „erneuerbare Energien“. In Deutschland ist die Windkraft die aktuell wichtigste erneuerbare Energiequelle, deren Nutzung nach und nach ausgebaut wird. Zwar hat auch diese Alternative Gegensprecher – wie etwa Tierschützer, die durch die Windräder insbesondere Vogelarten bedroht sehen.
Doch mit Blick auf den ökologischen Fußabdruck, den auf fossilen oder nuklearen Brennstoffen basierende Energiegewinnung hinterlässt, ist sowohl die Wind- als auch die Sonnenergie eine sinnvolle sowie auch gut umsetzbare Lösung, die weltweit vorangebracht werden soll und immer mehr Stellenwert einnimmt.