16 Pflanzen, die im Winter blühen - kurz vorgestellt
Spezialisten, die im Winter blühen
Sobald es draußen wärmer und damit Frühjahr wird, erwachen die Pflanzen wieder zum Leben – zumindest die meisten. Es gibt einige Spezialisten, die den Winter zur Blüte und damit zur Verbreitung nutzen.Diese Winterblüher haben sich darauf spezialisiert, während der kalten Jahreszeit Pollen zu produzieren und damit Schnee und Eis zu trotzen.
Im Winter zu blühen hat für Windbestäuber den Vorteil, dass sich der Pollen nicht auf vielzähligen Blättern ablegen kann, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, die passende Pflanze zu befruchten.
Andere Winterblüher nutzen ebenso die geringe Konkurrenz im Winter, um die Verbreitungswahrscheinlichkeit zu erhöhen.
So bieten diese Winterblüher Insekten besonders früh Nahrung, wodurch die Konkurrenz, um bestäubt zu werden, geringer ist. Sie sind für Insekten, die gerade aus dem Winterschlaf erwachen, eine wichtige Nahrungsquelle.
Zu den Winterblühern gehören unter anderem folgende sechzehn Pflanzen
Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox)
Dieser Strauch wird bis zu zwei Meter hoch und hat gelbe Blüten. Die Blütezeit ist von Januar bis März, wobei der Strauch nach Vanille duftet. Erst unter -10 °C wird er empfindlich.
Christrose oder Weihnachtsrose oder Schneerose (Helleborus niger)
Die immergrüne Pflanze hat große, weiße Blüten und blüht oft ab Dezember bis in den März hinein. Auch bei Schnee und Eis sind ihre Blüten zu sehen.
Duftschneeball oder Winterschneeball (Viburnum x bodnantense ›Dawn‹ und Viburnum farreri)
Schneebälle haben rosa Blüten und blühen von Januar bis April. Teilweise öffnen sich die Knospen bereits ab November.Echter Seidelbast (Daphne mezereum)
Mittlerweile gibt es in der freien Natur kaum noch Seidelbast, weshalb dieser Kleinstrauch zu den geschützten Pflanzen gehört. Die Wuchshöhe beträgt sechzig Zentimeter bis zu einem Meter. Der Kleinstrauch blüht von Februar bis April mit rot-rosa Blüten.
Japanische Zaubernuss (Hamamelis japonica)
Eine besonders auffällige Blüte hat die Zaubernuss. Es gibt sie als gelbe und rote Arten, die fadenförmige Blüten besitzen. Von Januar bis März blüht dieser Strauch, der bis zu drei Meter hoch werden kann.
Kornelkirsche (Cornus mas)
Die Kornelkirsche wird über die Jahre zwischen vier bis acht Meter hoch. Die gelben Blüten öffnen sich im Februar und blühen bis in den März hinein.
Lenzrose (Helleborus Orientalis-Hybriden)
Es gibt unterschiedliche Lenzrosen-Arten, die in verschiedenen Farben blühen. Einige weisen weiße bis gelbe Blüten auf, dann gibt es Arten mit violetten und sogar schwarz-roten Blüten. Meistens beginnen Lenzrosen Anfang Februar zu blühen, wenn das Wetter mild ist, sogar früher.
Mahonie (Mahonia x media)
Der Strauch wird maximal eineinhalb Meter hoch und lockt Bienen und andere Insekten mit seinem Honigduft und den gelben Blüten an. Die Blütezeit liegt zwischen Januar und Mitte März.
Schleimbeere (Sarcococca confusa)
Die immergrüne Pflanze hat kleine cremefarbene Blüten, die von Mitte Januar bis März blühen. Die Wuchshöhe beträgt einen halben Meter bis eineinhalb Metern.
Schneeglöckchen (Galanthus)
Es gibt weltweiter zwanzig verschiedene Arten. Heimisch ist die Art Galanthus nivalis, die von Januar bis April blüht. Schneeglöckchen sind typische Waldpflanzen.
Schneeheide oder Winterheide (Erica carnea)
Der Zwergstrauch ist wie viele andere Winterblüher wichtig für Insekten. Die rosafarbenen oder weißen Blüten blühen von Februar bis März.
Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum)
Vorfrühlings-Alpenveilchen haben rosa oder rote Blüten, die von Januar bis März blühen. Je nach Witterung ist eine Blüte bereits im Dezember möglich.
Winter-Heckenkirsche oder Winter-Geißblatt (Lonicera x purpusii)
Besonders auffällig sind die gelb-weißen Röhrenblüten der Winter-Heckenkirsche. Der bis zu zwei Meter hohe Strauch duftet stark nach Honig, wodurch er besonders Bienen anzieht. Er blüht von Januar bis April.
Winterjasmin (Jasminum nudiflorum)
Mit seinen leuchtend gelben Blüten ist der Winterjasmin ein Hingucker in Parks und Gärten. Der Strauch wird zwei bis drei Meter hoch und blüht von Januar bis März. Je nach Wetter ist auch eine Blüte bereits im Dezember möglich.
Winterkirsche oder Schneekirsche (Prunus subhirtella ›Autumnalis‹)
Nach und nach öffnen Schneekirschen ab November ihre rosafarbenen Blüten. Oft kommt es im April zu einer Nachblüte. Winterkirschen werden bis zu sechs Meter hoch und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten in der kalten Jahreszeit.
Winterling (Eranthis hyemalis)
Die gelben Blüten des Winterlings blühen von Februar bis März. Die Pflanze ist eher klein und unscheinbar. Die Wuchshöhe beträgt fünf bis zehn Zentimeter. Besonders Bienen erfreuen sich an ihrem Nektar.
Herausforderungen der Pflanzen
Der Winterjasmin trotzt dem Frost, indem er nicht alle Blütenknospen auf einmal öffnet, wodurch erfrorene Blüten bei milderen Temperaturen durch neu aufgehende Knospen ersetzt werden.
Zaubernüsse nutzen eine andere Strategie: Sie rollen ihre Blüten bei zu niedrigen Temperaturen wieder zu einer Knospe zusammen, wodurch sie vor der Kälte geschützt werden. Erst über 0 °C öffnen sie wieder die Blütenknospen.
Viele Winterblüher sind Pflanzen, die ursprünglich aus anderen Regionen zu uns kamen und in milderen Klimaten heimisch sind. In Europa können sie durch ihre Anpassungsfähigkeit dennoch überleben und dem Winter mit ihrer Blütenpracht mehr Farbe schenken, weshalb sie gerne in Parks und Gärten gepflanzt werden.