Fünf Anzeigen, dass Sie eine Rechtsschutzversicherung brauchen
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Was ist eine Rechtsschutzversicherung?
Eine Rechtsschutzversicherung ist keineswegs nur für notorische Streithähne und Rechthaber geeignet, sondern kann auch für alle anderen Personen einen großen Nutzen bieten. Dieser Nutzen wird aber oftmals erst dann deutlich, wenn es bereits zu spät ist.Bei einer solchen Versicherung handelt es sich um einen privatrechtlichen Versicherungsvertrag. Der Versicherungsnehmer zahlt dabei eine Prämie, im Gegenzug verpflichtet sich der Versicherer, im Vertrag festgelegte Leistungen zu erfüllen.
Welche Kosten deckt eine Rechtsschutzversicherung ab?
Im Vertrag wird eine Deckungssumme vereinbart, die normalerweise bei 500.000 Euro pro Rechtsschutzfall liegt, wobei die Versicherer folgende Kosten übernehmen:- die gesetzlich vorgeschriebenen Gebühren eines vom Versicherten frei zu wählenden Anwalts
- anfallende Gerichtskosten gemäß Gerichtskostengesetz (GKG)
- Zeugengelder, sowie Honorare für Sachverständige, solange es sich dabei nicht um außergerichtliche Privatgutachten handelt
- Kosten der gegnerischen Partei, falls der Versicherungsnehmer diese tragen muss
- anfallende Kosten im Rahmen einer Zwangsvollstreckung
- Strafkautionen bis zu 50.000 Euro, um den Versicherungsnehmer vor dem Vollzug von Untersuchungshaft zu schützen
Bußgelder und Geldstrafen werden nicht von einer Rechtsschutzversicherung übernommen.
Fünf Anzeichen/Gründe, warum Sie eine Rechtsschutzversicherung brauchen könnten
1. Probleme am Arbeitsplatz:
Jedes Jahr kommt es zu rund 300.000 Klagen bei deutschen Arbeitsgerichten. Häufigster Grund für eine Klage ist eine Kündigung. Häufig ist ein Gerichtsverfahren gegen den Arbeitgeber der einzige Grund, sich gegen eine Kündigung zu wehren oder zumindest eine akzeptable Abfindung zu erstreiten. Kündigungen kommen oftmals aus dem sprichwörtlich "heiteren Himmel" und können existenzgefährdend sein.Prozesse vor dem Arbeitsgericht können langwierig und kostenintensiv sein, deshalb hilft Ihnen eine Rechtsschutzversicherung dabei, für Ihre Rechte als Arbeitnehmer kämpfen zu können, statt aus Angst vor weiteren Kosten, insbesondere im Hinblick auf möglicherweise nahende Erwerbslosigkeit, nachgeben zu müssen.
2. Verwicklung in Verkehrsunfälle
Pro Jahr ereignen sich zwischen zwei und drei Millionen Verkehrsunfälle in Deutschland. Hier spricht die statistische Wahrscheinlichkeit klar dafür, dass man womöglich selbst einmal in einen Unfall verwickelt wird.
Sicher sind Sie ein aufmerksamer und erfahrener Fahrer, doch diese Eigenschaft teilen Sie nicht mit allen Verkehrsteilnehmern und leider sind nicht alle Unfallverursacher sogleich einsichtig. Dies führt dazu, dass über Schuld, Teilschuld und Unschuld bei Verkehrsunfällen häufig ein Gericht entscheiden muss.
Derartige Verfahren sind häufig mit kostspieligen Sachverständigengutachten verbunden.
3. Ärger mit dem Vermieter
Streitigkeiten im Mietrecht waren schon immer ein häufiger Grund, aus dem Rechtsanwälte beauftragt und Gerichte angerufen wurden. Diese Situation hat sich in den vergangenen Jahren angesichts der Situation auf dem Wohnungsmarkt vor allem in den bundesdeutschen Großstädten noch einmal verschärft.Vermieter versuchen oftmals widerrechtlich, sich lästiger Mieter durch fadenscheinige "Eigenbedarfskündigungen" zu entledigen, sei es, um notwendige Sanierungsmaßnahmen aufzuschieben oder um Luxussanierungen durchführen zu können, mit dem Ziel, das Objekt später zu höheren Preisen vermieten zu können.
Mit einer ungerechtfertigten Kündigung Ihrer Wohnung können Sie sich also auch konfrontiert sehen, wenn Sie eigentlich ein unauffälliger und sympathischer Vorzeigemieter sind.
4. Schadenersatzansprüche stellen oder abwehren
Der lange vor allem aus den USA bekannte Trend zu Schadenersatzklagen nimmt in den letzten Jahren auch in Deutschland zu. Je nach Art des entstandenen Schadens kann dabei ein erheblicher Streitwert entstehen, der sowohl die Gerichts- als auch die Anwaltskosten beider Parteien bestimmt.Selbst wenn Sie jemand sind, der nicht stets auf die Durchsetzung seiner Rechte pocht, so kann es doch passieren, dass Sie selbst einmal Ziel einer Schadenersatzklage werden. Eine Rechtsschutzversicherung hilft Ihnen, womöglich unberechtigte oder überzogene Forderungen abzuwehren.
5. Chancengleichheit
Viele Menschen schrecken davor zurück, Ihre Rechte einzufordern, da sie sich mit einem vermeintlich übermächtigen Gegner konfrontiert sehen.Dies kann alle möglichen Rechtsbereiche betreffen, vom Kündigungsstreit mit dem eigenen Arbeitgeber, der über eine eigene Rechtsabteilung verfügt, über die Abwehr einer Kündigung der eigenen Wohnung durch eine große Immobiliengesellschaft oder Schadenersatzansprüche gegen international bekannte Großkonzerne. Eine Rechtsschutzversicherung hilft Ihnen dabei, auch gegen einen "Goliath" zu Ihrem Recht zu gelangen.
Fazit
Eine Rechtsschutzversicherung ist nicht nur dann sinnvoll, wenn Sie sich gerne vor Gericht streiten. Grundsätzlich jeder kann ohne eigenes Verschulden in kostspielige Gerichtsverfahren verwickelt werden. Der Anlass des Rechtsstreits selbst stellt dabei für viele Menschen bereits eine erhebliche finanzielle und oft auch existenzielle Gefahr dar, weshalb die Betroffenen lange Prozesse angesichts der weiteren entstehenden Kosten oft scheuen.Eine Rechtsschutzversicherung hilft dabei, diese zusätzlichen Risiken auszuschließen, damit Sie für Ihr Recht streiten können.